Ist schon ne Weile her, dass ich mich mit R.A. Wilson und Verschwörungstheorien beschäftigt habe, da bin ich wohl ein wenig
eingerostet, ich kann aber deine Argumentation und deine Beispiele gut nachvollziehen.
Die Liste der öffentlich bekannt gewordenen
Verschwörungen ließe sich wahrscheinlich noch endlos Fortsetzen. Einem wachen Menschen begegnen immer irgendwo Indizien für dunkle
Machenschaften, und es ist wohl ein Teil unserer menschlichen Natur nach Macht zu streben, Kontrolle ausüben zu wollen, andere zu unterdrücken und Feindbilder zu kreieren. Selbst wenn dies nur für eine Minderheit gilt, so ist dies doch die gefährliche Minderheit, sozusagen das Wirken einiger Weniger, worunter die Vielen leiden müssen. Methoden der Indoktrination und Einschüchterung spiegeln sich tagtäglich in den Nachrichten wieder.
Unsere lange Geschichte des Kampfes für Freiheit, Gleichheit und Menschenrechte, für die in der Vergangenheit so viele Millionen Menschen ihr Leben lassen mussten, wird vielerorts immer noch mit Füßen getreten. Und die Verantwortlichen sonnen sich in der Selbstherrlichkeit ihrer perfiden Ideologien. Gerechtigkeit - und das scheint mir einer der Schlüsselbegriffe zu sein - wirkt meist wie eine absurde Utopie.
Die Ideale des Humanismus und der Aufklärung geraten allzu schnell in Vergessenheit, wenn sie denn überhaupt noch als solche verstanden und gelebt werden. Und deshalb denke ich auch, dass das Ansinnen von häufig als verrückt abgestempelten "Verschwörungstheorien- bzw. -theoretikern" eben dieses ist: uns daran zu erinnern, dass Gerechtigkeit keine Utopie sein sollte! Und dafür brauch es halt Whistleblower... Und man sieht ja, wie mit diesen Leuten umgegangen wird...
Na ja, eigentlich wollte ich gar keine Abhandlung über den Untergang des Humanismus schreiben - das machen ja auch schon die Medien für uns - und nach allem, was man so hört, steht es wirklich schlecht um IHN - ich wollte nur anerkennend zum Ausdruck bringen, dass dein Ansatz, den Begriff der
Verschwörung zu entstigmatisieren und in einen neuen diskursiven Kontext zu stellen, meiner (bescheidenen) Meinung nach in die richtige Richtung zielt.
CX
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