Glaube heißt nicht wissen wollen was wahr ist.
Dieses Zitat stammt von Nietzsche und er wollte uns womöglich damit sagen, dass der Glaube an etwas, dass sich nur auf reines Wunschdenken bezieht, nicht immer der Wahrheit entspricht. Und es darüber hinaus Menschen gibt, die krampfhaft an einem unbegründeten Glauben festhalten, ohne sich mit den bestehenden Fakten auseinanderzusetzen.
Doch worin liegt der Unterschied zwischen Glauben und Wissen?
Das Wissen ist die ultimative Erkenntnis, dass etwas definitiv stattgefunden hat oder der Ablauf von physikalischen Kettenreaktionen, die wissenschaftlich belegt worden sind. Der Glaube beruht hingegen auf sekundären Informationen, auf eine Annahme oder auf einem inneren Gefühl für eine Theorie, die im Rahmen der vorgegebenen Realitätsmodelle noch nicht oder anders erfasst worden ist!
Doch selbst Menschen, die glauben zu wissen, liegen nicht immer richtig! Außerdem ist es keine Frage der Mehrheit, da auch die Masse sich irren kann. Im Bereich von hochkomplexen Themen (Nukleartechnologie, Quantenphysik, Entstehungsgeschichte etc.) ist es schwer für Menschen, sich eine objektive Meinung zu bilden. Wer kann schon da behaupten, die Wahrheit für sich gepachtet zu haben?
In manchen Rubriken liegen noch keine fundierten wissenschaftlichen Erkenntnisse vor, so dass außergewöhnliche Vorfälle von vornherein von der Gesellschaft als Humbug abgetan werden. Jedoch können zukünftige, durch Forschung gewonnene Erkenntnisse sehr schnell dazu führen, dass ein in der Vergangenheit abgestempelter Unsinn plötzlich zur Wahrheit konvergiert!
Wenn wir alleine 10 Freunden 10 Fragen aus unterschiedlichen Bereichen des Lebens (Religion, Geld, Elite, Wahlen, Außerirdische, Leben nach dem Tod, Rechte für Tiere, höherer Lebenssinn, Telepathie, Realität, Scheinwelt, moderne Medizin, Demokratie, Hirnforschung, Geheimdienste, nukleare Waffen...) stellen würden, so erhielten wir untereinander sehr stark abweichende Antworten. Dennoch verstehen wir uns generell gut mit unseren Freunden, da die vorhandenen Gemeinsamkeiten und Interessen die Menschen dennoch verbinden. Es gehört zur Normalität, dass Menschen aufgrund ihrer Erfahrungen und ihres Umfeldes die unterschiedlichsten Meinungen zu diversen Themen aufweisen. Diese Tatsache sollte man immer im Hinterkopf behalten, wenn man mal wieder vorschnell über jemanden urteilt, nur weil dieser an etwas anderes glaubt!
Existiert überhaupt so etwas wie die absolute Wahrheit zu einem Ereignis?
Stellen wir uns mal einen Verkehrsunfall zweier Fahrzeuge an einer Kreuzung vor. Alle beteiligten Augenzeugen werden bestätigen, dass es eine Kollision zwischen zwei Fahrzeugen gab. Diese Tatsache kann man als Wahrheit oder Fakt notieren. Wenn es jedoch um die genauen Umstände eines Ereignisses geht, so werden wir viele verschiedene Versionen eines Hergangs erhalten.
Jeder Mensch besitzt eine andere Wahrnehmung und zusätzlich befanden sich in unserem fiktiven Beispiel die Zeugen an unterschiedlichen Positionen. Deswegen werden sich die detaillierten Beschreibungen hier von Fall zu Fall unterscheiden. Je komplexer die ereigneten Vorfälle, um so größer wird die Anzahl der möglichen Auslegungen sein. Es ist nicht immer einfach, da auf einen gemeinsamen Nenner der Wahrheit zu kommen.
Wenn wir selber an einem Ereignis beteiligt waren, so können wir uns schon ein besseres Bild eines Vorfalls machen. Doch bei den meisten Geschehnissen aus den Nachrichten waren wir nicht vorort anwesend. Wie wollen wir da mit Sicherheit wissen, was vorgefallen war? Das Ganze steht und fällt mit dem Vertrauen und der Seriosität einer Quelle. Oftmals bekommt man zu hören, dass diese und jene Quelle nicht vertrauenswürdig sei. Doch selbst die öffentlichen Medien, als auch die großen Medienkonzerne unterliegen dem Einfluss mächtiger Interessengruppen. Daher ist es in der Regel unglaublich schwer festzustellen, ob die überlieferten Meldungen wirklich der Wahrheit entsprechen.
Die einzige Möglichkeit, die einem bleibt ist, sich auf breiter Front selber zu informieren. Dazu kann man das Internet verwenden, Crowdfunding Informationsquellen in Anspruch nehmen, Soziale Netzwerke abklappern oder versuchen mit Augenzeugen in Kontakt zu treten. Ferner sollte man vorhandenes Video- als auch Bildmaterial genauestens unter die Lupe nehmen, unter Berücksichtigung, dass man heutzutage Bildmaterial sehr leicht manipulieren kann. Wenn man nun die recherchierten Puzzlesteinchen Stück für Stück behutsam zusammenfügt, so kommt man mit ein wenig Glück dem Wissen einen großen Schritt näher.
Wann allerdings aus dem Glauben Wissen wird, kann sich nur jeder selbst beantworten!
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