Woher kommt eigentlich Stress? Wie beeinflusst es mich, wenn ich mich von jemand anderem stressen lasse?
Entsteht Stress dadurch, dass man denkt, andere hätten Recht mit ihren Vorgaben, die man sich selbst dann zu Herzen nimmt?
Wieso höre ich überhaupt auf den anderen und denke er hat Recht?
Der Stress wird nicht weniger, das merken wohl alle.
Beispiel:Neues Handy kaufen (müssen). Aber welcher Anbieter? Und welches Modell? Brauche ich eine SMS-Flat oder reicht mir die WhatsApp? Brauche ich dann ein größeres Datenvolumen, wenn ich sowieso immer online bin? Oder telefoniere ich nur; aber dann reichen 100 Frei-Minuten bestimmt nicht. Die 50 Euro im Monat, 2 Jahre lang, kratze ich mir schon irgendwie zusammen.
Und hoffentlich kann ich meine alte Nummer behalten, sonst gehen mir vielleicht ein paar gute Kontakte verloren.
Danach gehe ich noch kurz in den Supermarkt, ich habe seit Tagen keine Marmelade mehr.
Und dann geht das ganze Spiel von vorne los...
Ob neuer Beruf, neuestes Auto, Konzertkarten, eine andere Biersorte.
Überall wird man mit einem Überangebot erdrückt.
Was macht das Überangebot für einen Sinn, wenn man die Interessen der Konzerne außer Acht läßt?
Jeder bekommt ja theoretisch genau das, was er möchte. Oder wird genau mit diesem Überangebot das "Was-möchte-Ich"-Gefühl zerstört?
Alles wird mundgerecht serviert und ist immer verfügbar. Müssen wir Verzicht wieder neu erlernen?
Was ist das Resultat aus dem Ganzen?
Ca. 27 Menschen in Deutschland nehmen sich pro Tag das Leben, weil sie mit sich oder der/ihrer Welt nicht zufrieden sind. Sie denken häufig, es ginge ihnen besser, wenn sie nicht mehr leben. Alleine das kann man sich mal auf der Zunge zergehen lassen...
Wer oder was führt Menschen dahin, dass sie mit ihrem Leben nicht mehr zufrieden sind?
Der Druck, dass man ersetzt wird, wenn man nicht gut arbeitet? Der Nächste steht ja schon vor der Tür. Die Angst von seiner Familie verlassen zu werden, wenn man nicht mehr genug Geld nach Hause bringt, um alle versorgen zu können?
Merkt man in dieser Höher-Schneller-Weiter-Gesellschaft überhaupt noch wie viel Druck man hat? Geschweigedenn wie viel Druck man von außen bekommt und ihn kommentarlos hinnimmt?
Oder merkt man erst wie viel Druck man hatte, wenn man keinen mehr hat?
Alles womit wir uns beschäftigen übt doch auch irgendwie Druck auf uns aus. Versagensängste, Leistung bringen müssen und Dazugehören sind nur einige Gründe, warum der Druck entsteht.
Und genau um diese Dinge darf es doch eben nicht gehen!
Es scheint immer so, weil es überall auf den Werbeplakaten und in den Klatschzeitschriften steht.
Wer hat denn schon gerne Druck von anderen? Jeder hat Dinge, die er nicht perfekt kann.
Und auch jeder weiß, was einen Menschen ausmacht. Denn eine Gruppe Menschen, zu der man nicht dazu gehört, es aber irgendwie meint zu müssen, lohnt die Mühen doch nicht.
Herzliche Grüße,
ChristianB
(einfachdenken@posteo.de)
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