Julian Assange und Wikileaks

Im Jahre 2006 wurde die Enthüllungsplattform Wikileaks gegründet. Die Hauptaufgabe der Organisation besteht darin, geheime Nachrichten und Informationen an die Öffentlichkeit zu bringen. Informanten haben die Möglichkeit sensible Daten an Wikileaks zu übergeben, welche dann nach Überprüfung auf Authentizität anonym ins Internet gestellt werden.

Die Organisation besteht aus fünf festen Mitarbeitern und ca. 1000 Gelegenheitsbeiträgern. Julian Assange gehört zu den festen Mitarbeitern von Wikileaks an. Die anfallenden Kosten der Mitarbeiter und der Infrastruktur wird durch Spenden finanziert.

Hier die Auflistung einiger bekannten Veröffentlichungen durch Wikileaks:

Die Veröffentlichung der Dokumente zum Irak- und Afghanistankrieg sorgte für großes Aufsehen in den USA. Seit den geleakten Dokumenten der CIA war allerdings schon vielen bekannt, dass Wikileaks im Fadenkreuz der US-Regierung stand. Einige US-Politiker und Journalisten sprachen sich öffentlich für eine gezielte Tötung von Julian Assange aus. Im Herbst 2010 wurden Vergewaltigungsvorwürfe in Schweden gegen ihn erhoben. Er selber sieht sich als Opfer eines Komplotts an. Im Dezember weigern sich einige Unternehmen Spendengelder an Wikileaks weiterzuleiten. Darunter befinden sich Firmen wie PayPal, VISA, Mastercard, PostFinance und Bank of America. Am 1. Dezember 2010 wurde eine Red Notice vom Interpol erlassen. Das bedeutet, dass die 188 Mitgliedstaaten bei der Festnahme und Auslieferung Assanges unterstützen sollen. Am 7. Dezember stellt sich Assange der Polizei in London und kommt auf Kaution frei. Allerdings muss dieser eine elektronische Fußfessel tragen. Als das höchste englische Gericht entschied, dass Assange nach Schweden ausgeliefert werden müsse, flüchtete dieser in die ecuadorianische Botschaft.

Update 2019: Der neue ecuadorische Präsident hat das Asylrecht von Julian Assange entzogen. Im Anschluss wurde er zu einer übertriebenen Haftstrafe von 50 Wochen verurteilt. Falls Assange diese Zeit in Isolation ohne Kontakt zur Aussenwelt überleben sollte, droht ihm weiterhin die Auslieferung an die USA. Dort würde dann eine Scheinprozess mit verheerenden Folgen auf ihn warten!